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von Sandra Heitzmann 25 Apr., 2024
Endlos lange Sandstrände, türkisfarbenes Meer und ein strahlend blauer Himmel - da denkt jeder von uns an die Karibik oder Malediven. So weit muss man aber gar nicht reisen. Griechenland bietet mit seinen knapp 800 Kilometern Meeresküste und über 6.000 Inseln nicht nur viele sehenswerte Orte, sondern auch unzählige atemberaubende Strände. Über drei Wochen waren wir in Griechenland unterwegs und standen mit unserem BULLI fast jede Nacht einsam an einem Strand mit unglaublichen Sonnenuntergängen. An Griechenland hatten wir gar keine großen Erwartungen, außer täglich Fisch oder Souvlaki essen mit einem leckeren griechischen Salat, etwas Retsina dazu und natürlich den obligatorischen Ouzu … und wenn es geht, das alles natürlich vor einer atemberaubenden Meereskulisse. Was sollen wir sagen? Enttäuscht wurden wir nicht … und das im März. Von Albanien aus ging es erst einmal direkt in die Vikos Schlucht im Pindos Gebirge im Norden Griechenlands. Die Vikos Schlucht erstreckt sich über zehn Kilometer und gilt als tiefste Schlucht der Welt. Auf abenteuerlichen Wanderrouten haben wir hier spektakuläre Aussichten genießen dürfen und eine ganz neue wilde Seite Griechenlands kennengelernt. Vom Pindos Gebirge ging es dann weiter entlang der Küste nach Süden. Einen längeren Stopp haben wir auf der Insel Lefkades eingelegt. Lange, einsame Strände und viele kleine Tavernen haben bei uns sehr schnell Sommerfeeling aufkommen lassen. Die berühmte Insel Zakynthos mit dem legendären Schiffswrack am Strand wollten wir auch besuchen. Was wir nicht wussten: Es ist nach der Akropolis in Athen der zweithäufigste besuchte Ort Griechenlands. Leider wurde das Schiffswrack Anfang des Jahres durch heftige Stürme zerstört. Experten befürchten sogar, dass der Strand in den kommenden Jahren verschwinden wird. Das Schiff hatte nämlich einen künstlichen Damm geschaffen, der verhinderte, dass der angeschwemmte Sand wieder weggespült wurde. Hinzu kommt, dass die Straßen auf Zakynthos noch schmaler sind als auf Lefkades. Das wollten wir unserem BULLI dann doch nicht zumuten. Also ging es für uns weiter auf den Peleponnes. Die gesamte Region ist weitaus weniger touristisch geprägt als der Rest Griechenlands. Und nicht zu vergessen, hier kommen die bekannten und leckeren Kalamata Oliven her. Nach dem obligatorischen Besuch des antiken Olympia ging es in die traumhafte Ochsenbauchbucht mit dem vielleicht schönsten Strand des gesamten Peleponnes. Weiter ging es für uns dann zum Valtaki Beach und einem ganz besonderen Lost Space. Hier liegt seit über vierzig Jahren das „Dimitrios“ Schiffswrack, das wir schnorchelnd erkundet haben. Dank traumhaften Wetters, leckerem Essen und atemberaubenden Stränden haben wir auf dem Peleponnes mehr Zeit verbracht als geplant, bevor es dann wieder Richtung Norden zum Kanal von Korinth ging. Übrigens gab es – kurz nachdem wir auf dem Peleponnes waren – in der Region ein sehr starkes Erdbeben mit einer Stärke von 5,8 auf der Richterskala, das bis nach Athen zu spüren war und zahlreiche Schäden verursacht hat. Auf dem Weg nach Norden stand noch ein Highlight auf unserer Liste - die kleine Stadt Kalambaka. Hier ragen einzigartige und bizarr geformte Sandsteinfelsen in den Himmel. Es sind jene Felsen, auf denen sich die weltberühmten Meteora Klöster befinden - insgesamt waren es einmal 24 an der Zahl. Sechs von ihnen sind heute noch von Nonnen und Mönchen bewohnt, die restlichen sind entweder zu schwer zu erreichen oder einsturzgefährdet. Wer es schafft, sollte dieses einmalige UNESCO-Weltkulturerbe besuchen. Wir waren mehr als begeistert, sprachlos, fasziniert und unendlich dankbar, das wir diesen Ort auf unserer Tour besuchen durften. Weiter ging es dann zum Kanal von Korinth, der die Halbinsel Peleponnes vom griechischen Festland trennt. Er erstand im späten 19. Jahrhundert und erspart Schiffen, die vom Saronischem in den Korinthischen Golf möchten, die weite Umfahrung um den Peleponnes. Kurz nach dem Kanal spürt man dann auch schon die Ausläufer Athens. Eigentlich wollten wir die griechische Hauptstadt rechts liegen lassen, da wir schon vor ein paar Jahren einen schönen Städtetrip dorthin hatten, aber leider hatten wir eine Panne und mussten in Athen in eine MAN Werkstatt. Irgendwo in Albanien oder Griechenland hatte man uns nämlich in Kanistern minderwertiges AdBlue verkauft. Somit musste der gesamte AdBlue Tank geleert und gereinigt sowie die Software wieder neu gestartet werden. Ärgerlich, aber das kommt halt vor und AdBlue Zapfsäulen wie in Deutschland sind in weitem Teilen Europas oft nur sehr spärlich vertreten. Unser Tipp: Solltet ihr einmal AdBlue brauchen und ihr findet keine Tankstelle mit entsprechender Zapfsäule, dann fahrt zu den großen Truck Werkstätten – egal ob MAN, Volvo, Mercedes etc. – die haben auf jeden Fall entsprechend hochwertiges AdBlue und werden euch – auch wenn ihr keinen LKW-Chassis habt, bei charmanter Nachfrage immer einen Kanister verkaufen. 😉 Die Sache mit dem AdBlue Tank war in Griechenland nicht unsere einzige Panne. Da einer unserer Reifen einen größeren Riss hatte, mussten wir ihn wechseln. Das war unser aller erster Reifenwechsel, seitdem wir mit unserem BULLi unterwegs sind. Zum Glück haben wir festgestellt, dass das mit dem entsprechenden Werkzeug dann doch einfacher geht als befürchtet. Die letzte größere Etappe unserer Griechenlandtour war ein weiterer Lost Space - der Eisenbahnfriedhof von Thessaloniki. Die Stadt im Norden des Landes war früher der wichtigste Eisenbahnknoten Griechenlands. Da die Hauptstrecken der Staatlichen Eisenbahngesellschaften grundlegend modernisiert oder sogar neu gebaut wurden, waren die alten, überwiegend zweiachsigen Güterwagen sowie alte Reisezugwagen in großer Zahl überflüssig geworden. Sie wurden dann einfach auf nicht mehr benutzten Gleisen etwas außerhalb der Stadt abgestellt und werden nunmehr seit Jahrzehnten von Wildwuchs überwuchert. Dreieinhalb Wochen Griechenland gingen langsam zu Ende. Ehrlich gesagt haben wir dann auch irgendwann genug Souvlaki gegessen und viel zu viel Ouzu getrunken. Von daher haben wir uns ins nächste Land unserer Tour aufgemacht. Es ging weiter nach Bulgarien. Ein Land, das uns auf eine ganz besondere Art unerwartet fasziniert hat.
von Sandra Heitzmann 29 März, 2024
Albanien war während unserer Reisevorbereitungen das Land, vor dem wir eher Respekt und auch die größeren Sicherheitsbedenken hatten. Das Armenhaus Europas – so hieß es. Die Straßen seien in einem sehr, sehr schlechten Zustand. Menschen seien größtenteils noch auf Eseln unterwegs und die Kriminalität vielerorts sehr hoch und von der Mafia geprägt. Ganz zu schweigen von wilden Hunden, die Tollwut hätten. Also sind wir mit einem etwas aufregenderen Gefühl als sonst zur Grenze gefahren. Albanien gehört nicht zur Europäischen Union. Der Grenzübergang Sukobin, den wir von Montenegro aus gewählt hatten, ist jedoch ein Förderprojekt der EU und empfängt einen in einem sehr aufregenden lila Farbton. Unser Grenzübertritt erfolgte sehr unspektakulär. Wir mussten nur Ausweis und Fahrzeugpapiere vorzeigen und schon waren wir in Albanien. Wir haben uns in das Land, das langsam den Tourismus für sich entdeckt, vom ersten Tag an verliebt. Albanien besitzt ein besonderes Flair und einen einzigartigen Charakter. Es präsentierte sich uns als eine wilde, ungezähmte und noch unberührte Naturschönheit. Die Menschen sind überaus hilfsbereit und vor allem sehr gastfreundlich. Egal wo wir standen oder übernachtet haben, wir haben uns zu keiner Zeit auch nur ein bisschen unwohl gefühlt. Die Straßen sind mittlerweile sehr gut ausgebaut, Strände sauber und Supermärkte gut sortiert. Westliche Firmen haben schon längst ihre Zelte aufgeschlagen. Gerade die Hauptstadt Tirana ist von morgens bis abends ein einziger wuseliger Ort. Straßenverkehrsordnungen werden hier noch nicht allzu genau ausgelegt. Defensives und vorausschauendes Fahren – gerade als Ausländer – können daher sehr hilfreich sein. Apropos Fahren: Handy am Ohr, plötzlicher Spurwechsel, Kurven schneiden und überhöhte Geschwindigkeit gehören zum guten Stil eines albanischen Autofahrers. 😉 Und das Land mit seinem knapp drei Millionen Einwohnern muss der Zweitmarkt für Mercedes sein. Wir haben noch nie so viele – zwar ältere Modelle aber bestens gepflegte - Mercedes-Autos gesehen wie auf den Straßen von Albanien. Die Liebe zu dieser Automarke hat in Albanien schon lange Tradition. Die Einheimischen haben uns gesagt, dass nur Autos von Mercedes seit Jahrzehnten den Belastungen durch Schlaglöcher, Schotter und Geröll Stand halten. Da können andere europäische Fabrikate wohl nicht mithalten. Auch wenn die Straßen mittlerweile besser geworden sind, wollen sie dennoch auf das deutsche Fabrikat nicht verzichten. Schauen wir mal, was die Albaner dann zu den ersten Elektroautos sagen werden. 😉 Höhepunkt in Albanien war für uns eine mehrtätige Offroad Tour durch die Berge. Unser BULLI hat alles gezeigt, was er kann. Schmale Schotterwege, steile Hänge, tiefe Wälder, einsame Flüsse und Schluchten – alles war dabei. Für 80 Kilometer offroad haben wir vier Tage gebraucht, bis wir wieder in der Zivilisation waren. Die maximale Geschwindigkeit betrug 20 km/h. Vom Durchschnittsverbrauch wollen wir eher nicht reden. In den Tagen sind wir in den Bergen vier Menschen begegnet und zwei Autos sind hupend und grüßend an uns vorbeigefahren. Das war ein einmaliges Erlebnis und eine Entschleunigung, die kaum zu beschreiben ist. Unser letztes Nachtlager in Albanien hatten wir auf einem Hügel kurz vor der griechischen Grenze. Wir kamen mit Leo von einem Spaziergang zurück und sahen schon von Weitem, dass die albanische Polizei vor unserem BULLI auf uns wartete. Natürlich gingen uns unzählige Sachen durch den Kopf – von Bußgeldzahlung bis Kriminelle in Polizeiuniform. Alles Fehlanzeige! Wie gesagt standen wir sehr sichtbar auf einem Hügel. Die beiden netten Polizisten haben uns von ihrer Polizeiwache einige Kilometer entfernt gesehen und wollten sich unbedingt unseren BULLI aus der Nähe anschauen. Sie waren begeistert und meinten, dass wir gerne mit diesem tollen Fahrzeug stehen können, wo wir möchten und haben uns für den nächsten Tag eine gute Weiterreise nach Griechenland gewünscht. So viel zu albanischen Gastfreundschaft, die uns sehr im Herzen geblieben ist. Für das Abenteuer Albanien empfehlen wir viel Entdeckergeist, Offenheit, Flexibilität, ein wenig Zeit und wenn möglich ein Fahrzeug, welches für Abstecher jenseits der Hauptrouten und Bergregionen geeignet ist. Dann wird man dieses faszinierende Land in ganz besonderer Erinnerung behalten und vielleicht irgendwann sogar einmal wiederkommen. Für uns ging es nach aufregenden und unvergesslichen Tagen durch Albanien ins schöne Griechenland weiter.
von Sandra Heitzmann 23 März, 2024
Was haben wir nicht alles über Montenegro gelesen: „Der neue Hotspot an der Adria!“ „Geheimtipp Montenegro!“ „Traumurlaub in Montenegro!“ „Luxus pur – der neue Hafen von Montenegro!“ „Montenegro – ein Land der Superlative.“ Das sind nur ein paar Überschriften, die wir im Vorfeld unserer Recherchen gelesen haben. Bis heute schwanken wir noch, ob es einfach nur geniales Guerilla-Marketing seitens des montenegrinischen Tourismusverbandes ist oder wir vielleicht schlicht und einfach nur zur falschen Zeit an den falschen Orten waren. Montenegro gehört zu den kleineren Staaten Europas. Mit rund 600.000 Einwohnern ist es flächenmäßig etwas kleiner als Schleswig-Holstein. Obwohl das Land nicht zur EU gehört (die Beitrittsverhandlungen laufen seit dem Jahr 2012), war die Einreise mit unserem BULLI sehr unkompliziert und schnell. Was haben wir im Vorfeld nicht alles gehört und gelesen. Von stundenlanger Pass- und Zollkontrolle bis zur Willkür der Grenz- und Zollbeamten. Das können wir nicht bestätigen. Wir wurden sehr nett gefragt, ob wir etwas zu verzollen hätten, gebeten unsere Personalausweise und Fahrzeugpapiere zu zeigen und dann hat man uns eine schöne Reise gewünscht. Das alles hat nur ein paar Minuten gedauert und wir waren in Montenegro. Unser erstes Ziel war Porto Montenegro – ein großer Jachthafen, der im Jahr 2008 von drei Milliardären erbaut wurde. Neben der Marina gibt es Luxus-Appartements, Residenzen und ein Luxushotel. Während der Herr auf seiner Jacht verweilt oder ins Casino oder in den Yachtclub geht, kann die Dame bei Gucci, Pucci & Co. shoppen gehen. Damit auch Golfer auf ihren Reisen dieses Land für sich entdecken, ist in der Nähe des Flughafens Tivat ein 18-Loch-Golfplatz bereits in Planung. Ob die Welt noch so ein Resort für die vermeintlich Reichen und Schönen braucht, ist wieder eine ganz andere Frage. Vom Porto Montenegro haben wir einen Abstecher in die Bucht von Kotor gemacht. Die Altstadt von Kotor gilt als die schönste Montenegros. Autos fahren in den kleinen, verwinkelten Gassen nicht. Wir haben uns einfach im Labyrinth der kleinen Straßen und Gassen treiben lassen. Dabei sind wir unweigerlich an den schönsten Sehenswürdigkeiten Kotors vorbeigekommen. Verlaufen ist dank der Stadtmauern und markanten Plätzen nahezu unmöglich. Weiter ging es für uns ins Städtchen Budva und dann zur Adriainsel Sveti Stefan. Früher einmal ein beschauliches Fischerdorf, gehört heute das gesamte Eiland einer Luxushotelkette und die Preise für eine Übernachtung sind entsprechend hoch. Wer die Insel betreten möchte und kein Hotelgast ist, muss entweder ein Entgelt entrichten oder sich einen Platz in einem der Restaurants reservieren. Während die Häuser der Hotelgruppe auf Sveti Stefan beziehungsweise die Unterkunft am Strand seit 2020 aus rechtlichen Gründen geschlossen ist, können Gäste immer noch eine Niederlassung am nahen Miločer Beach buchen. Der hübsche Anblick sowie die gut 800 Olivenbäume in den Straßen machen Sveti Stefan zu einem der beliebtesten Fotomotive bei einem Montenegro-Urlaub. Ein Abstecher zum bekannten Ostrog Kloster – tief im Herzen der Bergwelt von Montenegro - war für uns natürlich auch ein Muss. Erhaben ragt das Kloster im schneeweißen Farbton aus dem Felsen hervor. Heute ist das Kloster Ostrog einer der beliebtesten Touristenmagneten in ganz Montenegro, bei dem bereits die Anfahrt erlebnisreiche Momente verspricht. Eine kurvenreiche und fünf Kilometer lange Straße bahnt sich auf engem Terrain ihren Weg zu dem Kloster. In einigen Bereichen ist die Serpentinen-Straße sogar so eng, dass zwei Autos nur unter erschwerten Bedingungen aneinander vorbeikommen. Für unseren BULLI wäre das nicht machbar gewesen. Von daher haben wir ihm ein Päuschen machen lassen und sind auf einem Wanderweg zu Fuß zum Kloster. Dieser Wanderweg durch Wald ist im Vergleich zur Serpentinenstraße wesentlich kürzer. Binnen einer halben Stunde hatten wir unser Ziel erreicht. Montenegro hat ohne Zweifel viele schöne Ecken. Irgendwie sind wir mit dem Land dennoch nicht warm geworden. Die Menschen waren gestresst, nicht immer höflich und hingen nur an ihren Handys. Man merkt, dass sehr viel Geld in das Land fließt. Überall wird gebaut, die großen Hedgefonds haben hier ihre Arme bereits vollends ausgestreckt. Riesengroße Plakate sollen mit großen Steuervorteilen zum Auswandern nach Montenegro animieren. An vielen Ecken werden teure Vilen und Apartments hochgezogen – irgendwie ein Film, den man schon so oft auf diesem Erdball gesehen hat und man weiß, wo das mit großer Wahrscheinlichkeit in zehn bis zwanzig Jahren enden wird. Das Gute an unserer Reise in unserer fahrenden Zwei-Zimmer-Wohnung ist, dass wir einfach weiterziehen können, wenn es uns an einem Ort nicht so gefällt. Das haben wir dann auch eines Morgens so beschlossen und wollten in das nächste Land auf unserer Tour – Albanien. Wir müssen dazu sagen, dass Albanien das Land auf unserer Tour ist, vor dem wir am meisten Respekt hatten … … …
von Sandra Heitzmann 15 März, 2024
Kroatien ist für uns schon immer ein tolles Reiseland gewesen. Mehrere traumhafte Urlaube - ob mit dem Motorrad, per Flugzeug oder in einem gemieteten Wohnmobil - haben wir hier bereits verbracht. Besonders angetan haben es uns die Regionen Istrien im Norden und rund um Dubrovnik im Süden des Landes. Auf unserer jetzigen Tour mit unserem BULLI wollten wir daher ein paar andere Regionen etwas genauer unter die Lupe nehmen – allen voran der Osten des Landes. Dort, wo Winnetou und Co ihren Ursprung haben und das Leben auf dem Lande noch einmal etwas langsamer und bescheidener ist. Nichtsdestotrotz mussten wir auch dieses Mal einen kurzen Abstecher nach Istrien machen. Die Region ist vor allem bekannt für ihren Trüffel sowie Wein- und Olivenanbau. Für zwei Tage standen wir auf einem sehr schönen Weingut namens Monte Rosso, haben Radtouren unternommen mit Fahrradpanne 😉, Wein- und Olivenölverkostungen zelebriert (die Heckgarage unseres BULLIs wurde dann natürlich entsprechend beladen) und auf dem National Golf Course Adriatic die Golfsaison eingeleitet. Golferisch ist Kroatien noch keine Destination. Es gibt mehr oder weniger nur fünf Golfplätze und der Adriatc Course ist ehrlich gesagt der einzige Platz, den man unter Turnierbedingungen spielen kann. Zu Istrien gibt es auch noch etwas Klugscheißerwissen: Ich bevorzuge jedoch immer zu sagen, dass es sich nur um Antworten für die eine Millionen-Euro-Frage bei Günther Jauch handelt. 😉 In Istrien liegt auf einem beschaulichen Hügel das Städtchen Hum. Mit gerade einmal 30 Einwohner ist Hum die kleinste Stadt der Welt. Sie ist nur etwa 35 mal 100 Meter groß – so groß wie ein halbes Fußballfeld und gehört mittlerweile zu einer Touristenattraktion in Kroatien. Nachdem wir uns noch ein paar Tage auf einem Wellness-Camping-Traumplatz eingenistet hatten (Campingplätze liegen uns zwar nicht so wirklich, aber manchmal muss es aufgrund von Haushaltstag und größerer Waschladungen doch sein), ging es ins Land von Winnetou & Co. – genauer gesagt zu den Plitvicer Seen, die der älteste und größte Nationalpark Kroatiens sind: Türkis glitzernde Wasserflächen im Sonnenlicht, tosende Stromschnellen und spektakuläre Wasserfälle, eine unendliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Und eine einzigartige Naturlandschaft aus 16 großen und kleinen Seen, die wie Perlen an einer Kette aufgereiht sind. Die Plitvicer Seen gehören ohne Zweifel nicht umsonst zu den spektakulärsten Naturwundern weltweit. Die atemberaubende Natur mit ihren zahlreichen Schauspielen lockt jedes Jahr etwa 900.000 Besucher in den Nationalpark. Zu den prominentesten Gästen gehörten wohl Pierre Brice und Lex Barker. In den 60er Jahren wurden nämlich hier die See- und Wasserfallszenen von Winnetou I sowie große Teile von Winnetou II und III vor der einzigartigen Naturkulisse gedreht: Der "Schatz im Silbersee" versank in Wirklichkeit in einem der Plitvicer Seen. Die Plitvicer Seen liegen recht nah an der Grenze zur Bosnien Herzegowina. Übrigens wurden jetzt aktuell im Frühjahr 2024 mit Bosnien Herzegowina die Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union aufgenommen. Auffällig war für uns, dass es in der gesamten Region eine sehr hohe Polizeipräsenz gab. Hintergrund war, dass dieser Teil Kroatiens auf der Balkan-Flüchtlingsroute liegt. Uns sind jedoch keine größeren Flüchtlingsströme aufgefallen. Im Spätfrühjahr und im Sommer soll das nach Aussagen der Einheimischen jedoch anders aussehen. Von den Plitvicer Seen sind wir weiter auf Winnetous Spuren gereist – und zwar zum Zrmanja Canyon. Markant für den 69 km langen Fluss Zrmanja ist seine eindrucksvolle Schlucht mit trockenen Felswänden, das smaragdgrüne Wasserbett und wie in filmreifen Bildszenen ein tiefblauer Himmel über der Landschaft. Nicht umsonst gehört er zu den schönsten Flüssen Europas. Am Rande des imposanten Zrmanja Canyon befindet sich das eindrucksvolle Zrmanja Plateau. Für Winnetou Fans ist es besser bekannt als Rio Pecos. Das Karstplateau zählt zu den berühmtesten Motiven der Schauplätze vieler Karl May Filme aus den 60er und 70er Jahren. Denn genau in dieser herrlichen Landschaft befand sich die Heimat von Winnetou. Wer sich erinnert: An jenen Felsen wurden Winnetou und sein Freund Old Shatterhand zu Blutsbrüdern. 😉 Weiter ging es auf unserer Reise wieder in Richtung Adriaküste bis nach Trogir. Das kleine Küstenstädtchen wurde vor über zweitausend Jahren von den Römern erbaut und ist für uns neben Zadar und Split die wahre Perle an der Küste Dalmatiens. Der letzte Stopp auf unserer Tour durch Kroatiens war das kleine, mittelalterliche Städtchen Ston. Mit einer Länge von 5,5 Kilometern besitzt das kleine Städtchen die zweitgrößte, erhaltene Wehrmauer der Welt, nach der weltberühmten Chinesischen Mauer. Mit seinen zahlreichen Restaurants gehört Ston zu einer der bedeutendsten kulinarischen Destinationen an der Ostküste der Adria. Die Austern und Muscheln aus der Bucht von Ston gelten als die Besten des Landes. Wir haben sie natürlich probiert und konnten nichts aussetzen. Wieder einmal haben wir eine fantastische Zeit in Kroatien verbracht mit vielen neuen Eindrücken. Jetzt ging es weiter nach Montenegro – ein kleines Land, das sich in den vergangenen Jahren touristisch sehr stark entwickelt haben soll.
von Sandra Heitzmann 07 März, 2024
Vormittags Ski fahren, nachmittags in herrlichen Weinbergen bei einer leckeren regionalen Käse- und Wurstplatte eine Weinprobe erleben und abends am Meer einen Sundowner am Strand und ein tolles Abendessen in einem Fischrestaurant genießen. Ja, all das ist möglich im kleinen wunderbaren Slowenien. Das Land hat rund zwei Millionen Einwohner und ist gerade einmal so groß wie Hessen. Slowenien war das erste Land auf unserer BULLI Tour durch Griechenland und den Balkan. Wir haben im Vorfeld viel über dieses kleine Land gelesen und waren voller Vorfreude. Die Realität? Die wurde teilweise sogar übertroffen. Selbst mit unserem BULLI konnten wir im kleinen überschaubaren Slowenien in mehr Landesecken als gedacht. Generell setzt das Land, das bereits seit 2004 in der EU ist, eher auf nachhaltigen und ökologischen Tourismus. Bettenburgen am Meer oder große Hotelkomplexe gibt es hier nicht. 60 Prozent des Landes sind mit Wald bedeckt. Damit ist Slowenien das fünftgrünste Land der Welt – ein Umstand, auf den die Slowenen sehr stolz sind - und wie sie uns oft sagten - auch mit aller Kraft bewahren wollen. Übrigens hat Slowenien rund eintausend Braunbären und gehört damit zu den Ländern mit der höchsten Bärenpopulation weltweit. Die meisten dieser Bären leben in den Wäldern von Kocevje im Süden des Landes. Gesehen haben wir keinen. Es ist jedoch möglich an geführten Touren, die dann bis zu zwölf Stunden dauern, teilzunehmen. Dass man dann einen Bären zu Gesicht bekommt, ist jedoch auch nicht garantiert. Unser erstes Ziel in Slowenien war das kleine Postkartenstädtchen Bled. Zum Glück waren wir in der Nebensaison hier. Im Sommer besuchen Menschenmassen in Scharen den berühmten Bleder See mit der Kirche auf der Insel mitten im See und die dahinter aufragende Burg. Die Preise sind an diesem Hotspot höher als im Rest des Landes. Ob man im Sommer diesen Ort besucht, sollte man sich genau überlegen und wenn doch, dann auf jeden Fall in den frühen Morgenstunden. Generell ist Slowenien kein besonders günstiges Reiseland. Das hat unter anderem auch mit dem nachhaltigen und ökologischen Tourismus zu tun, dessen Qualität sicherlich auch seinen Preis hat. Restaurantbesuche sind etwas günstiger als in Deutschland. Lebensmittel im Supermarkt hingegen etwas teurer. Weiter ging es für uns von Bled in die Hauptstadt Ljubljana. Die Stadt ist so bunt, jung und lebendig, dass man gar nicht glauben mag, dass nur 300.000 Menschen innerhalb ihrer Stadtgrenze leben. Vor allem für Künstler, Musiker und Galeristen ist es hier ein wahres Eldorado. Die kulinarische Szene steht dieser in keiner Weise nach. Für jeden Gaumen und auch Geldbeutel ist etwas dabei. Eine Städtetrip – ob romantisch zu zweit oder zusammen mit Freunden – wird auf jeden Fall zu jeder Jahreszeit ein Volltreffer sein. Vom beeindruckendem Ljubljana haben wir uns auf den Weg nach Maribor aufgemacht – eine ganz besondere Region für Weinliebhaber. In der Stadt findet man die älteste Weinrebe der Welt, die heute – 400 Jahre nach ihrer Pflanzung – immer noch Früchte trägt. In der Region rund um Maribor gibt es viele kleine Weingüter, die zu Weinverkostungen einladen. Nicht nur, dass der Wettergott schlechte Laune hatte und es tagelang regnetet, die meisten Weingüter hatten zu unserer Zeit auch geschlossen. Also haben wir uns in einem Wein Shop eingedeckt und die eine oder andere Flasche auf eigene Verantwortung selbst verkostet. Von Maribor haben wir uns – wieder an Ljubljana vorbei – Richtung Westen aufgemacht, um das berühmte Soca Tal zu sehen. Es wird unterteilt in das obere Soca Tal, das vor allem mit seiner wilden und ungezähmten Natur besticht und das untere Soca Tal, wo der smaragdgrüne Fluss langsam breiter und zahmer wird. Das obere Soca Tal war mit unserem BULLI leider nicht befahrbar. Auch sind wir nicht weiter in den Triglav Nationalpark gefahren, da aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse einige Passagen und Straßen gesperrt waren. Von daher haben wir uns zu einem weiteren Highlights Sloweniens aufgemacht – die Höhlen von Postojna. Sie sind die zweitgrößten bekannten und für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt. Im sogenannten Konzertsaal befindet sich das älteste Höhlenpostamt der Welt. Von hier kann man heute noch eine Postkarte verschicken. In dem Konzertsaal führte im Jahr 1927 die Besetzung der Mailänder Scala Pietro Mascagnis Oper "Cavalleria rusticana" auf, und in der Höhle Otok wurde gar eine Szene von Karl Mays "Schatz im Silbersee" gedreht. Für uns war die knapp zweistündige Tour durch dieses Höhlensystem einfach nur atemberaubend und faszinierend. Die letzte Station unserer Slowenien Tour war das kleine bezaubernde Küstenstädtchen Piran. Die Küste Sloweniens ist gerade einmal 46 Kilometer lang und doch findet sich auf diesem kleinen Stück Landkarte alles, was man sich von einem Tag am Meer wünschen kann. Schmale, süße Gassen, kleine Läden zum Bummeln, leckeres Eis und fantastische Fischrestaurants – und das alles vor einer funkelnden Meereskulisse. Wahrscheinlich wäre Piran aber heute kaum so reizvoll, wären da nicht die Salinen von Secovlje gewesen, die der Stadt zum Reichtum verholfen haben. Die rein weißen Salzblüten findet man in dieser Qualität nirgendwo sonst in Europa. Ein Spaziergang oder eine Radtour durch die Salinenfelder haben ein ganz besonderes Flair. Wir haben es sehr genossen und im Sommer sollen hier sogar Flamingos zu sehen sein. Unsere Slowenien Tour hatte in Piran nicht nur einen weiteren Höhepunkt, sondern auch ihr Ende. Wir durften ein kleines, ganz wunderbares Land mit so vielen Highlights und beeindruckenden Erlebnissen kennenlernen. Weiter ging es nach Kroatien – ein ebenfalls tolles Reiseland, das wir schon von vorherigen Urlauben kannten. Mehr dazu könnt ihr gerne im nächsten Blogbeitrag lesen. 
von Sandra & Detlef Heitzmann 21 Feb., 2024
Es geht endlich wieder los mit unserem BULLI. Ein gutes halbes Jahr stand er warm und mollig in seiner Garage. Nun muss er wieder alles geben und zeigen, was in ihm steckt. Es geht dieses Mal nach Griechenland und quer über den Balkan. Am 12. Februar hatten wir Inspektion bei MAN und mussten zum TÜV, beides in Kiel. Noch am selben Tag ging es von dort mit unserem BULLI direkt nach Kleinmachnow, da wir noch ein paar Sachen zuladen mussten. Nach einem Abstecher über Kassel, um Papa zu besuchen, fuhren wir auf direktem Weg Richtung Chiemsee. Da das Wetter mit 16 Grad und Sonnenschein so traumhaft war, haben wir dort spontan zwei Tage länger verbracht als geplant. Vom Chiemsee ging es dann bei herrlichstem Regen- und Schneeschauer einen Tag durch Österreich nach Slowenien. Unser erstes Ziel auf unserer Tour war hier die Postkartenstadt Bled. Mehr über dieses kleine besondere Land berichten wir euch in Kürze hier in unserem Blog. Von Slowenien soll es nach Kroatien gehen, dann nach Montenegro und Albanien, weiter ins schöne Griechenland mit seinen vielen traumhaften Inseln und hoffentlich viel gutem Ouzu 😉, zurück über Bulgarien und Rumänien bis ans Schwarze Meer und dann über Ungarn, die Slowakei und Tschechien Richtung Heimat. Der Plan ist, dass wir vor den Sommerferien wieder zu Hause sein wollen. Wie immer könnt ihr gerne gemeinsam mit uns ein Stückchen hier in unserem Blog mitfahren. Wir freuen uns riesig auf dieses neue Reiseabenteuer und auf eure vielen Zuschriften und Fragen. Bis ganz bald und bleibt gesund. 
von Sir Leopold 11 Feb., 2024
Hallo, ich bin Leo und der Vierbeiner im Rudel Heitzmann. Die beiden haben mich vor über sechs Jahren bei sich zu Hause aufgenommen. Ich muss sagen, mein Hundeleben hätte trauriger aussehen können. Im Großen und Ganzen sorgen die beiden dafür, dass ich jeden Tag glücklich sein kann. Dazu gehören auch tolle Reisen und Ausflüge. Da beide wissen, dass ich gerne am Strand herumlaufe, mir den Wind um die Ohren wehen lasse und leidenschaftlich die Möwen jage, haben sie mein Futter und meinen Hasen Lümmel eingepackt und sind mit mir Anfang Februar nach Sylt gefahren. Die Insel behauptet von sich, dass sie sehr hundefreundlich sei. Von daher schreibe ich als Experte auch diesen Beitrag und nicht meine beiden Zweibeiner. 😉 Die Fahrt nach Sylt ist etwas lang. Mich stört das aber nicht. Ich liege gemütlich im Auto in meinem Körbchen und genieße es. Angekommen im Hotel, hat das ganze Team mich auch gleich mit Leckerlis begrüßt. Ich bin da sehr wählerisch. Die waren aber in Ordnung. Unser Hotel lag im schönen Fischerdörfchen Keitum. Das Zimmer war super. Für mich stand dort ein riesiges Körbchen und eine tolle Kuscheldecke. Übrigens durfte ich in dem Hotel auch in das Restaurant und bekam Hundeprosecco an der Hotelbar. Am ersten Tag war ich dann so müde, dass ich zusammen mit Lümmel früh ins Körbchen gegangen bin und in voller Vorfreude auf den nächsten Tag war. Der hatte es in sich. Es gab gleich das volle Programm: Sonne, Strand, Möwen, nette Hundedamen zum Flirten, Leckerlis am Hundekiosk und Herrchen und Frauchen nur für mich! Generell ist Sylt von November bis März für uns Vierbeiner ein Hundeparadies. Nicht nur, dass die Insel dann schön leer ist, wir Hunde können in der Nebensaison an den herrlichsten Stränden der Insel frei laufen und spielen. Ich glaube, ich bin mit meinen Pfötchen die ganze Insel abgelaufen. Wir waren in List bis zum Ellenbogen, am Strand in Kampen, quer durch die Braderuper Heide, durch Westerland, um das Rantumer Becken, entlang des Morsums Kliffs und um die Odde in Hörnum. Nach den tollen und langen Strandspaziergängen bin ich mit Frauchen und Herrchen oft gemütlich eingekehrt. Egal wo, ich war immer herzlich willkommen und wurde verwöhnt. Meist war ich aber so kaputt, dass ich gleich unter dem Tisch eingeschlafen oder gerne auch gleich mit kuscheliger Standheizung im Auto geblieben bin. In Keitum waren wir zum Beispiel in der Reblaus - laut Herrchen und Frauchen ein tolles Weinbistro mit Weinraritäten und leckerem Essen. Das Team der Reblaus hat sich um mich bestens gekümmert. Auch bei dem Johannes King - ebenfalls in Keitum - habe ich immer gehört, wie beide vom Essen und Trinken geschwärmt haben. Die Sansibar? Naja, für meinen Hundegeschmack etwas ungemütlich laut und auch ein paar Krawallo-Vierbeiner habe ich getroffen. So wie ich von Herrchen und Frauchen vernommen habe, waren Speis‘ und Getrank etwas happig. Was immer sie damit auch gemeint haben. Die Vogelkoje in Kampen fand ich aber sehr kuschelig. Eines Morgens stand eine riesige Blumenwiese in unserem Zimmer. Schon wieder ein Jahr rum. Frauchen hatte Geburtstag. Als wir von unserem Vormittagsspaziergang gekommen waren, glaube ich gesehen zu haben, dass sie ein Tränchen im Auge hatte. Und dann wusste ich warum: Lieblingsmenschen von Herrchen und Frauchen standen plötzlich vor uns. Sie haben mein Frauchen zum Geburtstag überrascht und zusammen haben wir zwei superschöne Tage verbracht. Was machen wir Vierbeiner eigentlich auf Sylt, wenn es regnet? Also ich bin ein Rhodesian Ridgeback und der setzt aus Prinzip bei Regen keine Pfote vor die Tür. Aber Frauchen und Herrchen locken mich dann mit Alternativprogrammen. So waren wir an einem Regentag im Aquarium in Westerland. Was soll ich sagen? Ich fand es toll. Von Krabben bis Haie, Rochen und Mantas konnte ich alles beobachten und erschnüffeln. Mein Hundeexperten-Fazit für Sylt? Packt Frauchen und Herrchen ein und fahrt - vor allem in der Nebensaison - unbedingt dorthin. Ich verspreche euch, das ganze Rudel wird Spaß und Entspannung haben. So jetzt muss ich aber los und aufpassen, was Frauchen wieder alles in meine Reisetasche packt. Es geht nämlich endlich wieder los auf große Tour mit unserem BULLI. Dieses Mal fahren beide mit mir nach Griechenland und den Balkan. Ich bin gespannt. Macht es gut und bis bald Euer Leo
von Sandra & Detlef Heitzmann 04 Jan., 2024
Dieser Wunsch steht sicherlich bei vielen ganz oben auf der Liste – einmal im Leben die Polarlichter erleben und bestaunen. So auch bei uns. Zusammen mit der Family haben wir uns diesen Wunsch zu Weihnachten erfüllt. Genauer gesagt haben wir die Aurora Borealis bewundert. Die entstehen nämlich im Norden unserer Erdkugel. Das Südlicht auf der Südhalbkugel nennt sich Aurora Australis und zusammen sind es die Polarlichter - ein spektakuläres Naturereignis, das jeden in den Bann zieht. Doch bis wir sie bestaunen durften, ist einige Zeit auf einem sehr langen Weg vergangen. Ursprünglich war nämlich geplant, dass wir ohne unseren Hund Leo zum Nordkap fliegen. Am besten geht das über Oslo und dann nach Alta. Da Pläne sich jedoch sehr oft und unerwartet ändern können, sind wir spontan in unser Auto (nein, nicht in unseren BULLI 😉) gestiegen und die knapp 2.800 Kilometer bis zum Nordkap in fünf Tagen gefahren. Der kürzeste Weg führte uns über Rostock mit der Fähre ins dänische Gedser, weiter über Stockholm und die schwedische Küste entlang bis nach Lulea und dann quer durch das finnische Lappland, wo wir auch Rentiere gesehen haben, bis hoch in das traumhafte und beschauliche norwegische Kokelv – nur unweit vom Nordkap entfernt. Auch wenn der Weg mit dem Auto dann doch etwas anstrengender war als gedacht, hat uns der kleine verwunschene Ort mehr als entschädigt. Hier haben wir uns zusammen mit der Family ein traumhaft kuscheliges Häuschen mit Kamin, Sauna und einem Hot Pot, der jedoch zugefroren war, gemietet. Die Temperaturen lagen bei bis zu minus 22 Grad. Da war klar im Vorteil, wer lange „Männer“, eine Sturmmütze und Thermostiefel anhatte. Was auch noch faszinierend war: Im Winter im hohen Norden denkt man zu jeder Tageszeit, dass es schon wieder abends ist, denn es ist fast nur dunkel. Zwischen 11 Uhr vormittags und 14 Uhr am frühen Nachmittag gibt es etwas Tageslicht, das jedoch eher mit einer Dämmerung gleichzusetzen ist. Für ein paar Tage ist das sicherlich eine besondere Erfahrung, bei mehreren Wochen oder sogar Monaten braucht man aber auf jeden Fall eine höhere Vitamin D-Dosis. Weihnachtseinkauf mit allen Leckereien und einem guten Tropfen muss im hohen Norden sehr gut geplant werden. Zwar gibt es alle fünfzig Kilometer immer wieder einen kleinen Tante-Emma-Laden, für größere Einkäufe mit etwas mehr Auswahl mussten wir jedoch bis in die Stadt Alta fahren, die gute zwei Stunden von unserem Haus entfernt war. Aber es hat sich gelohnt und wir haben sogar einen Truthahn bekommen, den wir mit so viel Liebe und Hingabe zubereitet haben, dass er an Heiligabend nur so auf der Zunge zerging. Neben all den Köstlichkeiten haben wir an den Weihnachtsfeiertagen sämtliche Gesellschaftsspiele hoch und runter gespielt, waren viel in der Natur unterwegs und haben sehnsüchtig auf die ersten Nordlichter gewartet. Wir hatten gehofft, dass wir sie auf unserem Weg zum Nordkap sehen. Leider war es an dem Tag jedoch zu bewölkt. Übrigens im Winter sollte man sich auf dem Weg zum Nordkap vorher genau über die Straßen- und Witterungsverhältnisse informieren. Oft sind die Straßen und Tunnel nämlich gesperrt. Und dann waren sie aber da: Einen Abend später direkt über unserer Hütte. Welch Gefühl und welche Freude – es war einfach nur unbeschreiblich schön! Geplant war, dass wir mit der Family auch gemeinsam Silvester unter Nordlichtern feiern. Da uns aber leider ein wichtiger Termin zu Hause dazwischengekommen ist und auch vor dem Hintergrund der angesagten Eiseskälte in Schweden und Finnland von bis zu minus vierzig Grad, haben wir beschlossen doch schon etwas früher nach Hause zu fahren. Ins neue Jahr haben wir dann auf unserer Heimreise im wunderbaren Kopenhagen reingefeiert. Eine Traumstadt, in der in den vergangenen zehn Jahren sehr viel - gerade auch auf dem Immobilienmarkt - passiert ist. Viele unserer Freunde und Bekannte haben zwischenzeitlich immer wieder gefragt, wie es eigentlich unserem Ridgeback Leo bei minus 20 Grad im hohen Norden erging. Leo ist super. Er macht alles mit. Schnee und Kälte sind aber nicht wirklich sein Ding und er war froh, wenn er die Pole Position vorm Kamin hatte. Aber Hitze und Sonne findet er auch nicht wirklich so toll – und das als ein afrikanischer Löwenjäger! Aber ansonsten ist er schon ein richtiger Travel Dog und freut sich, wenn er bei jedem Reiseabenteuer dabei sein kann. Und das nächste wartet auch schon ganz sehnsüchtig auf ihn und auf uns! 😊
von Sandra & Detlef Heitzmann 18 Dez., 2023
Winter Wonderland im Hyde Park, shoppen und schlemmen im Harrods, Christmas Tea im Savoy und einen Weihnachtscocktail in der legendären American Bar. Schon viele Jahren standen diese Dinge in der Vorweihnachtszeit auf unserer Bucket List. Dieses Jahr haben wir es dann endlich geschafft und spontan einen Flug nach London gebucht. Wenn ihr nach London fliegt und zeitlich die Möglichkeit habt auf dem kleinen London City Aiport zu landen, dann nutzt die Gelegenheit. Nicht nur, dass dieser Airport am dichtesten zur City of London liegt, von der Landung bis zum Erhalten der Koffer vergehen in der Regel nicht mehr als zehn Minuten. Das trifft genauso auf den Check-in zu. Da können Heathrow und Gatwick nicht mithalten. Aufgeregt und voller Vorfreude ging es dann für uns in die Innenstadt dieser Weltmetropole - genauer gesagt ins legendäre Savoy Hotel. Seine Pforten eröffnete das Hotel bereits im Jahr 1889. Damals war es seiner Zeit voraus und eine Sensation. Als erstes Hotel in Europa hatte es private Bäder mit fließend Wasser, elektrische Aufzüge und, wie in Zeitungsanzeigen geworben wurde, "überall und zu jeder Zeit elektrisches Licht". Alle großen Persönlichkeiten - angefangen von Claude Monet, Charlie Chaplin, Marlene Dietrich, Marilyn Monroe, Frank Sinatra, über Harry Truman, Jimy Hendrix, bis hin zu Elton John, die Beatleys oder George Clooney - waren hier zu Gast. Im Jahr 2005 hat ein saudischer Prinz das Hotel gekauft und 220 Millionen Pfund in die Renovierung gesteckt. Trotz dieser horrenden Investitionssumme fanden wir das Hotel immer noch etwas angestaubt. Die Straße „Savoy Court“, welche zum Hotel führt, ist übrigens die einzige Straße in London, in der Rechtsverkehr herrscht. Das Savoy lebt ganz sicher noch von seinem Mythos und ist ohne Zweifel ein sehr geschichtsträchtiges Haus. Die Zukunft wird unserer Meinung nach aber auch für dieses Hotel noch eine große Herausforderung werden. Das Essen im 1890 Restaurant von Gordon Ramsey, der gleich drei Restaurants in diesem Hotel hat, war hingegen eine tolle Erfahrung. Generell ist London eine kulinarische Hochburg. Es gibt über 70 Sternerestaurants, allein fünf Drei-Sterne-Restaurants und jede noch so ausgefallene Küche ist in dieser beeindruckenden Stadt vertreten. Nur spontan essen gehen in einem guten Restaurant ist leider Fehlanzeige. Eine Tischreservierung, egal ob beim Italiener oder Griechen um die Ecke oder im Sterne-Restaurant von Gordan Ramsey ist zu jeder Tageszeit Pflichtprogramm. Die Vorweihnachtszeit ist in London von einem ganz besonderen Zauber geprägt. Die weihnachtlichen Lichterattraktionen halten sich dennoch in Grenzen. Da gibt es natürlich die funkelnden Weihnachtslichter in der Oxford Street, die wunderschönen Dekorationen in Covent Garden oder die glitzernden Lichterengel in der Regent Street. Das Winter Wonderland hingegen ähnelt eher einer Winterkirmes mit einem bayerischem Möchtegern-Volksfestcharme. Auch das Harrods hatte in diesem Jahr die Sparversion der Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet. Das sieht auf Instagram & Co. dann doch immer etwas pompöser und prunkvoller aus als es ist. Wir haben aber auf jeden Fall den vorweihnachtlichen Zauber mehr als genossen: sind jeden Tag stundenlang durch diese faszinierende Stadt geschlendert, waren shoppen, Sightseeing und haben bestens gegessen und getrunken. Eine Frage haben uns viele Freunde und Bekannte gestellt: Muss man in der Vorweihnachtszeit wirklich nach London? Wenn man überfüllte Straßen, Geschäfte, U-Bahnen, Busse sowie überteuerte Hotels und Restaurantpreise umgehen möchte, dann ganz sicherlich nicht. Ist man aber ein absoluter Weihnachts-Nerd, dann wäre es eine Überlegung wert diesen Weihnachtszauber einmal zu erleben. 😉
08 Sept., 2023
Rund 1.500 Kilometer sind die polnische und deutsche Ostseeküste zusammen lang. Und obwohl die polnische Ostsee nur einen Katzensprung von unserem Zuhause in Kleinmachnow entfernt ist, waren wir noch nie dort. Sozusagen hatten wir eine Menge nachzuholen. Eines können wir vorwegnehmen: Die 500 Kilometer polnische Ostseeküste sind ein Träumchen. Nur im Juli und August ist es wie überall auch dort sehr voll. Nachdem wir mit unserem BULLI von Litauen kommend die Suwalki-Lücke ohne weitere Vorkommnisse passiert hatten, ging es durch die Masuren. Sie sind eine der beliebtesten Ausflugs- und Urlaubsregionen Mitteleuropas und ein unvergleichliches Naturparadies zugleich. Über dreitausend Seen, kleine Flüsse und Kanäle, riesige Wälder sowie eine unvergleichbare Tier- und Pflanzenwelt prägen die rund zehntausend Quadratkilometer große, dünn besiedelte Landschaft. Der bekannteste und beliebteste Ferienort in den Masuren ist das Städtchen Mikolajki. Hier leben nur rund 3.800 Einwohner. Im Sommer füllt sich der Ort aber mit unzähligen Touristen. Kein Wunder, denn er gilt als Zentrum des polnischen Wassertourismus. Nachdem wir einen Abstecher zur Marienburg gemacht hatten - das größte Backsteingebäude Europas und unter anderem jahrhundertelanger Sitz der polnischen Könige - ging es für uns weiter nach Danzig. Die Stadt, die über eintausend Jahre alt ist, hat eine sehr beeindruckende und wechselvolle Geschichte. Bereits im 16. Jahrhundert entstanden die meisten der prachtvollen Patrizierhäuser, die in der Altstadt alle liebevoll wieder restauriert wurden. Danzig stand unter der Herrschaft slawischer Fürsten, des Deutschen Ritterordens, der polnischen Krone, es gehörte zu Preußen und wurde von 1920-1939 die "Freie Stadt Danzig". Die Stadt wartet mit wunderbaren Sehenswürdigkeiten, tollen Einkaufserlebnissen und einem breiten und beeindruckenden gastronomischen Angebot auf. Übrigens soll der romantische Weihnachtsmarkt in der Danziger Altstadt noch ein echter Geheimtipp sein und zu den Top 3 in Europa gehören. Nur einen Steinwurf von Danzig entfernt, liegt das beschauliche Seebad Sopot. Wir fanden es bemerkenswert, wie grün dieser Ort ist. Überall befinden sich im Stadtgebiet kleine Parks und Alleen mit kleinen gemütlichen Cafés. Zwischendrin findet man immer wieder kleinere und größere, charmante Stadtvillen. Weiter ging es für uns ins runde zweihundert Kilometer entfernte schicke Hafenstädtchen Kolberg. Zu den Highlights der Stadt zählen der eindrucksvolle Kolberger Dom, die Strandpromenade mit der Seebrücke sowie das polnische Waffenmuseum. Da unser BULLI etwas schwerer ist, konnten wir nicht im bekannten Swinemünde über die Grenze nach Deutschland fahren, sondern mussten den kleinen Umweg über Stettin nehmen. Uns führte der Weg dann über Stralsund, Schwerin und Travemünde nach Lütjenburg. Auch hier hatten wir unterwegs eine tolle Zeit und haben nette Menschen kennengelernt. Es gab nur ein Manko: Es war aufgrund der Sommerferien überall mega voll. Nach knapp einem halben Jahr und rund 15.000 Kilometern sind wir nun von unserer traumhaften Skandinavien-Baltikum-Tour wieder gesund und munter und ohne größere Pannen zu Hause angekommen! Die Reise war für uns beide eine unvergessliche Erfahrung. Vieles war noch schöner, als wir es uns vorgestellt hatten. Einiges war aber auch enttäuschender als gedacht. Für unsere Tour hatten wir schon einen Generalplan. Oft war jedoch der Weg das Ziel, und wir haben neue Pläne gemacht. Was hat uns am besten gefallen? Norwegen und das Baltikum - vor allem Estland - haben uns umgehauen. Da würden wir jederzeit wieder hinfahren. Schweden und Finnland sind auch schön. Alles über den Breitengrad von Stockholm und Helsinki hat uns aber oft auch nicht so begeistert. Würden wir diese Skandinavien-Baltikum-Tour noch einmal machen? Wenn wir alle anderen noch zu bereisenden Länder gesehen haben, dann auf jeden Fall. Jetzt wissen wir ja, wo es in Skandinavien und im Baltikum die schönsten Ecken gibt. 😊 Wann geht es mit unserem BULLI weiter? Im Frühjahr 2024 wollen wir Griechenland und die Balkanländer bereisen. Im Spätsommer nächsten Jahres soll es dann nach Island und auf die Färoer Inseln gehen. Zwischendurch sind bereits ohne unseren BULLI tolle Trips mit Familie, Freunden und zu zweit geplant. Auf jeden Fall werden wir reisetechnisch weiter in Bewegung bleiben. Wir danken euch für all die lieben Nachrichten auf unserer Reise, und dass die meisten von euch trotz tausender Kilometer weit weg uns immer sehr, sehr nah waren.
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